Jeder kennt das Gedicht vom Knecht Ruprecht. Die wortgangster und 70+ haben sich die Freiheit genommen, die genre zu wechseln. Lest selbst...
Weihnacht 2015
Vom drauß vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr
Ein Liebes(kummer)gedicht
Wenn ich vom Walde herkomme,
bin ich bedeckt mit Schnee
und wenn ich das Christkind verpasse,
tut mit das Herz so weh.
Dass es jetzt weihnachtet überall,
wisst ihr doch alle schon,
denn all die lieben Menschen
singen andauernd davon.
Und trotzdem bin ich ganz traurig
und ganz erschöpft vom Wandern.
Denn das Christkind hab' ich gesehen
in den Armen von einem anderen.
Den hätt' ich gerne erdrosselt,
das spreche ich hiermit aus!
Doch dann wär' es kein Liebesgedicht,
dann würde ein Krimi daraus!
BQ70+
Plädoyer für artgerechte Tierhaltung oder
Früher war der Wald noch Wald
"Von drauß vom Walde komm ich her!"
Ja, meine Damen und Herrn, so hieß es früher, als der Wald noch Wald war, als die Tiere noch Tiere waren und in Freiheit lebten. Heute sagt man wahrscheinlich: "Aus der Großstadt, daher isch komm, Alteer!". Und da heutzutage sehr viele Menschen oft auch mit ihren Haustieren in so einer Großstadt leben, geht das "es weihnachtet sehr" kaputt.
Das Klima erhöht sich durch den CO2-Ausstoß ständig und die Wohnungen werden auch immer kompakter. Dies natürlich auch zum Leid der Haustiere, die immer wieder und immer mehr auf Freiheit verzichten müssen. Dagegen muss etwas getan werden!
Mein Vorschlag: Regelmäßige Kontrolle für artgerechte Tierhaltung.
Meine Damen und Herren, Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
Men in Red
...
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich bunte Lichtlein sitzen
Ein Märchen
Es war einmal ein Mädchen, das war jeden Tag im Wald unterwegs, jagte und baute Fallen. An einem Tag saß sie in einem Baum , den Bogen gespannt. Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein Leuchten im Baum gegenüber gelenkt. Sie steckte den Pfeil wieder in den Köcher, hängte sich den Bogen über die Schulter und stand auf...wieder sah sie das Leuchten, jedoch auf einem anderen Baum...
"Allüberall auf den Tannenspitzen, seh ich goldne Lichtlein sitzen", dachte sie und sprang zu dem Baum gegenüber.
Sie kletterte hoch. Oben angekommen sah sie Metallspitzen auf den Bäumen! Das war das Leuchten, das sie gesehen hatte...Die Sonne schien so darauf, dass es funkelte. Sie holte ein Messer hervor und sägte die Spitze ab. So sprang sie von Baum zu Baum und sägte und sägte. Mit den Metallspitzen, die nun auf dem Boden lagen, bekam sie Geld auf dem Markt.
Von nun an konnte sie ihre Familie damit ernähren und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!
Mira Goldberg
Mundart: Knecht Ruprecht sprach wohl Owwerrämschderisch
Der Lehrer in der Schule is ganz verzweifelt
Es ist doch grad so wie verdeifelt
Die Kinner solle Hochdeutsch lerne
Damit se sich besser ausdrigge kenne.
De Lehrer sagt: "Jetzt hört mal her!
Das Hochdeutsch ist ja gar nicht schwer!
Nun sprecht mir nach,
was ich jetzt sag:
Überall auf den Tannenspitzen
sah ich goldne Lichtlein blitzen!"
Die Klasse dut sich ganz konzentriern,
des ganz omol auszuprobiern:
"Do uff die Fichtespitze
do dunn die goldische Lischtscher blitze!"
De Lehrer is entsetzt,
und denkt zuletzt:
Olwel werden Olwel bleiben,
ob gesprochen oder beim Schreiben!
UD70+
Big Brother im Weihnachtsbaum
Enrico fühlte sich schon lange beobachtet. Er überlegte, warum er plötzlich Angst hatte. Er, der immer der mutigste war, hatte plötzlich Angst. Angefangen hatte alles mit der Demo, die er organisiert hatte. Es ging um die Betreuung in der Ganztagsschule. Die Stadt wollte die Zuschüsse kürzen. Das war im Herbst. Er hatte zu einer Demonstration aufgerufen, vor der Stadtverwaltung. Die Demo fand großen Zuspruch und am Anfang verlief alles friedlich. Doch dann uferte es aus. Die Polizei musste eingreifen und es gab sogar einige Festnahmen. Jetzt war Vorweihnachtszeit. Enricos Eltern hatten wie jedes Jahr die große Tanne vor dem Haus mit einer Lichterkette geschmückt. Enrico starrte auf die Lichterkette. So mulmig wie dieses Jahr, hatte er sich noch nie vor Weihnachten gefühlt. Irgendetwas stimmte nicht. Er fühlte sich überwacht. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Der Baum! Die Lichterkette! Etwas war hier nicht in Ordnung! Enrico holte die Leiter und riss die Lichterkette vom Baum und die Überwachungskamera fiel vor ihm auf den Boden. "Allüberall auf den Tannenspitzen", dachte er und schaltete die Medien ein.
KS70+
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an...
Ruprecht jobbt bei Vodafone
Ein Werbetext
Haben SIE auch Empfangsprobleme?
Finden einfach kein Netz? Und wenn doch, nur mit rauschenden Tönen?
Besorgen Sie sich jetzt die neue Prepaidkarte von Vodafone, denn...
Selbst wenn du strolchst durch den finsteren Tann',
dann ruft's dich an
und Du gehst mit Sicherheit dran,
weil Du hast überall dann
den besten Empfang!
MPH
Wer fährt so spät durch Nacht und Wind...
Mama, Mama, komm doch mal her
Das Rad vom Roller, es dreht sich nicht mehr.
Die Baumwurzel war mir im Weg,
wie komm ich dort über den Steg
Nimmst Du mich auf dem Gepäckträger mit,
ich komm sonst nicht weiter-
was für ein Schitt!
Das helle Stimmchen klingt verzweifelt,
der Mutter es das Herz erweicht,
der Tag sich schon zu Ende neicht.
Im Tann wird es schon finstereehr,
sie sieht die Hand vorm Aug nicht mehr
Komm schnell ich will nach Haus
du weißt um 5 Uhr kommt der Nikolaus
Und los gehts nun geschwind
vorne Mutter
hinten Kind!
HL70+
Lautprecherdurchsage von Herrn Pilgram
Ich lief.#
Ich lief gestern durch einen dunklen Wald,
als ich sah ein helles Licht,
ich ging dorthin- ihr glaubt's mir nicht,
was ich dort sah, ein helles Gesicht
mit heller Stimme und es rief:
"Dort hinten wartet dein Paradies:
Dein Unterricht!"
Da sah ich Schüler vom GCLS
Sie lachten nur- aber warum- und schauten ganz kess!
Bis ich merkte, dass ich schlief,
und dann das helle Stimmlein rief:
"Guten Morgen, Herr Pilgram!
Sie sind nun wach und redeten im Schlaf
klang's wie eine Durchsage von Ihrem Traum,
man glaubt es kaum
und ich sah,
dass es wirklich die Durchsage Ihres Traumes war!"
Sternenreiter
Was denkt er oder sie oder stehen sie im Zusammenhang?
Johannes und die Sehnsucht
Es war abends. Johannes saß auf der Fensterbank und plötzlich fühlte er sich frei. So frei, als ob er gleich von Wolken umgeben losfliegen könne. In das weite Unbekannte, das er fürchtete, das ihn jedoch irgendwie auch anzog. Doch nun fühlte er keine kalte Angst mehr, die ihn sonst immer festhielt. Nur warmen Mut. So, als ob er einfach einen Schritt aus dem Fenster wagen könne, ohne dass ihm etwas geschähe.
Er tat es. Er setzte einen Fuß aus dem Fenster und fühlte sich glücklich. Nun folgte er mit dem anderen Fuß. Dort, wo er noch vor wenigen Momenten das Nichts gesehen hatte, fühlte er nun einen weichen Untergrund.
Johannes dachte nach: Noch mehr Schritte wagen? Ins Unbekannte? Plötzlich wurde ihm kalt. Er fühlte nur noch Angst. Johannes riss die Augen auf und sah, wie er hundert Meter über dem Boden auf einer Wolke stand. Die Stimme sagte: "Du hast die Augen geöffnet!" Er erschrak und die Wolke löste sich auf.
Er fühlte nichts mehr und fiel...
Olofan
Triptychon
Sie malt traurig ans Fenster und denkt: "Was wird er wohl jetzt tun?"
Sie wird sauer und traurig bei diesem Gedanken, malt einen großen Strich über das ganze Blatt und dreht sich um. Sie flucht: "Warum, warum, warum?"
Er inziwschen sitzt seelenruhig auf der Fensterbank, dudelt ein wenig auf seiner Geige und denkt an die netten Mädchen von vorhin auf der Wiese. Er überlegt:
"War es richtig, ihr diesen Brief zu geben?"
Derweil denkt sie nur an ihn und tanzt fröhlich zur königlichen Musik durchs Zimmer, bis ihr Vater hereinkommt und fragt: "Tochter, was treibst du? Denkst du schon wieder an ihn?"
"Ach Vater!", seufzt sie. "Ich kann nicht aufhören an ihn zu denken. Du hast den Richtigen für mich ausgesucht, Vater, ich danke dir."
"Ja, ich wusste, dass er dir gefällt! Bald ist ja auch schon eure Vermählung!"
"Was?", sagt das Mädchen mit Namen Claudette, die zwischen ihren Freudninnen auf der Wiese sitzt. Sie hat seinen Brief gelesen.
"Was ist, was ist?", sprechen die Freudinnen aufgeregt.
"Er schreibt, dass er bald eine Königstochter heiraten muss und dass er deshalb nicht weiter mit mir in einer öffentlichen Beziehung leben kann!"
"Oh , nein!", rufen die Freundinnen entsetzt.
"Aber", so spricht Claudette weiter, "er meint, er könne sich eine heimliche Affäre vorstellen!"
"Wenn das die Königstochter wüsste...!"
Vanni
Gott
und andere Tiere
Hannah
Gott! War das ein Moment, als plötzlich die Giraffe in der Kirche stand.
Die Münder klappten nach unten und der ehrfürchtige Blick wich dem Erstaunen. Zwanzig Augenpaare verfolgten geschockt, wie das riesige Wesen zum Altar lief und sich hinkniete, den Kopf zum Bild Jesu erhoben, ganz auf Augenhöhe.
Mancher dachte, dass das alles ein Wunder sei, den richtig Gläubigen unter ihnen ging sogar der Gedanke durch den Kopf, dass der heilige Messias nochmals erschienen wäre.
Vor allem aber freute sich der kleine Junge in der ersten Reihe, der sich soeben von Gott ein Haustier erbeten hatte. Wie traurig er sein würde, wenn er erfuhr, dass seine Eltern nie und nimmer eine Giraffe im Haus dulden würden.
Wenig später kam dann der Tierschutzverein und nahm die nun durch die richtig Gläubigen reich geschmückte Giraffe mit. Keiner konnte sich später erklären, wie sie in das Gotteshaus hineingekommen war, zumal die Tür verschlossen war und der Safaripark um die Ecke schon lange nicht mehr existierte. Sich waren sich jetzt alle sicher...es war ein Wunder geschehen.
Nur der kleine Junge lernte die bittere Lektion fürs Leben: Manche Wunder scheitern schlichtweg an der Uneinsichtigkeit der Eltern.
Das Schwein
in der Erdumlaufbahn
Max
Zentripetal
Total egal!
Solang die Welt sich dreht
Und alles geht
Steh ich noch da,
Alles klar?
Eine Äquivalenz ist schnell begründet,
Ob Energie und Masse,
Gewicht und Gravitation
Gesicht und Laterne.
Solang es glänzt,
Ist alles gut.
Das klingt zwar
als wär ich dicht,
aber Goethe war ja dichter.
Ich schreib das so, als wär's ein Axiom
Aber lies nach, denn selbst in binär
Wär's kein Palindrom!
Das letzte Abenteuer
von Willi und Otto
Paul
Willi und Otto sind zwei porzellanene Teekannen im Hause der Wiedwalds. Die Wiedwalds bestehen aus Frau Wiedwald, Herr Wiedwald, Sohn Jonathan, Tochter Betta und Oma Gerda.
Die Teekannen leben zufrieden im Regal und werden auch von Frau Wiedwald liebevoll geputzt - oder fast schon wie ein Mitglied der Familie behandelt. Jeder mochte Willi und Otto, dank ihrer süßen Überziehsocken mit Augen und Mund.
Doch niemand in der Familie hätte je geglaubt, dass Willi und Otto ein Eigenleben haben. Nachts um Punkt 23.45 Uhr erwachen sie wie von Geisterhand zum Leben erweckt und erleben immer tolle Abenteuer.
Von ihrem letzten werde ich nun in einem Gedicht erzählen:
Schwupps, das warn se wach,
und sachten "Guten Tach!"
Dann fing Otto an mim Lach,
Da fragte Willi ganz erstaunt:
"Was bist denn du so gut gelaunt?"
"Ach, Willi", sagt der Otto schnell,
"du bist mal wieder nicht so hell!"
"Was hast du da grad gesagt?
Du weißt, das ist schon sehr gewagt!"
Willi ging auf Otto zu
Und röhrte wie ne Kuh!
Da bekam es Otto mit der Angst zu tun,
schloss seine Augen, um schnell zu ruhn.
Doch zu spät war es für Otto,
denn der Willi hat ein Motto:
Wer mich beleidigt, der wird sterben,
da unterschreibt er sein Verderben.
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